METALLPULVERSPRITZGUSS
(MIM)

Metallpulver­spritzguss (MIM) – Werkstoffe

MIM ist die Abkürzung aus dem englischen „Metal Injection Molding“, was übersetzt soviel bedeutet wie „Metallpulver-Spritzgiessen“.

Das MIM Verfahren öffnet den metallischen Werkstoffen die Welt des Kunststoffspritzgusses mit all seinen Möglichkeiten. In nur einem Arbeitsschritt, dem Füllen der Spritzform, wird dem gesamten Bauteil seine endgültige Geometrie gegeben, die nahezu beliebig komplex sein kann. Gegenüber den herkömmlichen, sogenannt spanenden Verfahren wie Fräsen, Drehen, Bohren bedeutet das Verfahren nicht nur einen deutlichen Zeitvorteil; es können darüber hinaus auch Bauteilformen realisiert werden, deren konventionelle Herstellung unmöglich oder zumindest unwirtschaftlich wäre.

Mit Hilfe der MIM Technologie können metallische Bauteile für Klein- bis Grossserien hergestellt werden. Gegenüber klassischen Verfahren wie Fräsen, Drehen und Erodieren lassen sich wirtschaftlich komplexe Bauteile herstellen. Die Bauteile können unterschiedliche Strukturen wie dünnwandige Bereiche, rechteckige Taschen und Bohrungen und auch Hinterschnitte aufweisen. Die Komplexität steckt dabei im Werkzeug und wird im Formgebungsprozess, dem Spritzen, auf die Teile „übertragen“.

Als erfahrener MIM Hersteller können wir Sie ideal bei der Planung Ihres MIM Bauteils unterstützen.

Hintergründe des MIM

Die Fertigung ist komplex und hochinteressant. Eine raffinierte Kombination von zwei etablierten Technologien: Dem Spritzgussverfahren und dem Sintern. Das feine Metallpulver, welches mit einem Binder durchmischt wird, wird mittels Spritzgiessen unter Druck in die Form gedrückt.

Durch verschiedene Prozesse wird der Binder anschliessend ausdiffundiert und im schlussendlichen Arbeitsgang im Ofen bei hohen Temperaturen „gebacken“, sprich gesintert. Dabei profitiert das Teil von den Vorteilen des Sinterns (hohe mechanische Werte erzielbar) bei gleichzeitiger hoher Formfreiheit in der Gestaltung der Teile.

Vorteile von MIM


  • komplexe Formen ohne spanende Nachbearbeitung.
  • Mittlere und grosse Stückzahlen rationell herstellbar.
  • Oberflächengüte im Bereich Ra=0.8
  • Endformfunktionen wie z.B. Aussengewinde, Profilbohrungen und fein detaillierte Oberflächenstrukturen, Rändelungen, Gravierungen und Markierungen sind machbar.
  • Günstige Massenfertigung.
  • sehr vielfältige Möglichkeiten, mit der Materialwahl die physikalischen und mechanischen Eigenschaften des Metalls zu nutzen.
  • Breites Werkstoffangebot (Stahl, Rostfrei, Spezialstähle). Teilen mit weniger als 1gr bis 120 gr machbar.

Prüfmöglichkeiten von MIM


  • Kerbschlagzähigkeit
  • Streckgrenzen
  • Chemische Analyse
  • Röntgen
  • Fluxen
  • Ultraschall
  • Zugfestigkeiten
  • Ausmessung mit 3D
  • Nach Kundenanforderung

Oberflächenbehandlung MIM


  • Mechanische Bearbeitung: Drehen, Fräsen, Bohren, Längslochbohren, Gewinde schneiden, Schleifen, Polieren usw. In Zusammenarbeit mit diversen Partnerfirmen in der Schweiz, Deutschland, Ungarn, Ukraine und China können wir (fast) sämtliche Bearbeitungsschritte vornehmen.
  • Oberflächenbehandlung: Verzinken, galvanisch oder feuer, Beizen, Eloxieren, Pulverbeschichten usw.
  • Assembling: Immer öfter treten Kunden an uns heran, welche die einbaufertig gelieferten Teile auch gleich in ganze Baugruppen einbauen lassen wollen. Wir besorgen die Zusatzteile und liefern die fertige Baugruppe nach den kundenseitigen Vorgaben.

Wichtige Fakten zu MIM:

Welche Teile eignen sich im Speziellen?

  • Gewicht: Von 0.1 Gramm bis zu mehr als 150 Gramm
  • Komplexität:  In der Regel Teil mit mehr als 25 messbaren Dimensionen. „Je filigraner umso besser“. Materialansammlungen verteuern das Teil wegen des relativ teuren Vormaterials (Metallpulver).
  • Menge:  Ab ca. 3’000 Stück pro Jahr, je grösser die Menge umso eher amortisieren sich die Werkzeugkosten.
  • Toleranzen: +/-0.3% des Sollmasses pro cm.

Anwendungen

  • Automobilindustrie
  • Elektronik
  • Elektrowerkzeuge
  • Messtechnik
  • Optik
  • Uhrenindustrie
  • Werkzeugtechnik
  • Wehrtechnik
  • Schloss- und Beschläge- Industrie
  • Möbelindustrie
  • Arbeitssicherheit
  • Freizeitindustrie
  • uvm.

Wichtige Werkstoffe

Diese Tabellen zeigen die Spezifikationen der MIM-Werkstoffe und helfen Ihren Konstrukteuren, den richtigen und passenden Werkstoff auszuwählen.