Produkte und Verfahren

Gussteile, Schmiedeteile und Verfahren

Unsere qualitätsvollen Gussverfahren wie der Feinguss, das MIM und das Gesenkschmieden werden durch genaueste Technologien mit hoher Massgenauigkeit und unzähligen Gestaltungsfreiheiten durchgeführt. Wir haben über 60 Jahre Erfahrung in der Produktion von Formteilen und Schmiedeteilen. Überzeugen Sie sich selbst!

Feinguss

Unter Feinguss versteht man die Herstellung von kleinen bis kleinsten Gussteilen nach dem Wachauschmelzverfahren. Die Gussstücke zeichnen sich durch Detailstärke, Massgenauigkeit und Oberflächenqualität aus. Oftmals kann eine spanende Bearbeitung eingespart werden. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde zwischen Spritzguss und Feinguss in der Literatur nicht immer sauber unterschieden, Inzwischen ist Spritzguss weitgehend als Bezeichnung für in einer Variante des Druckgiessverfahrens hergestellte Kunststoffteile gebräuchlich, wogegen Feinguss vornehmlich im Schwerkraftverfahren – wie beim Kokillenguss üblich – gelegentlich aber auch als Niederdruckguss oder im Schleudergussverfahren aus nahezu jeder Legierung hergestellt werden kann.

MIM

Das MIM-Verfahren (englisch für Metal Injection Molding) ist ein Urformverfahren zur Herstellung von metallischen Bauteilen komplexer Geometrie und hat seinen Ursprung in der Spritzgusstechnologie der Kunststoffe.
Da sich Metalle und Keramiken in konventionellen Herstellungsverfahren wie z. B. dem Zerspanen oder Giessen deutlich schwerer verarbeiten lassen als Kunststoffe, insbesondere bei komplexen Geometrien, lag der Wunsch nahe, die Einfachheit der Formgebung beim Spritzgiessen mit den besseren Materialeigenschaften der Metalle bzw. Keramiken zu verbinden: Die Idee des Pulverspritzgiessens war geboren.

Beim Pulverspritzgiessen wird feines Metall- oder Keramikpulver mit einem organischen Binder vermischt und dann auf einer Spritzgussmaschine in Form gebracht. Anschliessend wird der Binder wieder entfernt und das Bauteil bei hoher Temperatur in einem Ofen gesintert. Als Ergebnis erhält man ein rein metallisches bzw. keramisches Enderzeugnis, das die mechanischen Vorteile gesinterter Bauteile mit der grossen Formgebungsvielfalt des Spritzgiessens verbindet (siehe Abbildung rechts, Brillenscharnier). Bekannt ist das Pulverspritzgiessen bereits seit etwa 1920, als erste keramische Gehäuse für Zündkerzen mit diesem Verfahren gefertigt wurden. Industriell konnte sich das Pulverspritzgiessen aber erst seit etwa 1980 mit der Fertigung kleiner, hochpräziser metallischer Bauteile für Industriegüter und Handfeuerwaffen etablieren.

Heute ist das pulvermetallurgische Spritzgiessen ein wirtschaftliches Fertigungsverfahren für Grossserienprodukte, das vor allem bei der Herstellung kleinerer bis mittelgrosser Bauteile mit eher komplexer Geometrie und einem Gewicht von 0,1 bis etwa 150 Gramm zur Anwendung kommt.

Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens ist, dass Bauteile mit anspruchsvoller Geometrie, die in konventionellen Verfahren nur mehrteilig zu fertigen sind, in einem einzigen Stück hergestellt werden können (siehe Abbildung rechts). Haupteinsatzgebiete sind der Automobil- und Maschinenbau, die Mess- und Steuerungstechnik, die Feinmechanik und der Waffenbau, die Schloss- und Beschlagindustrie, die Werkzeugtechnik, die Medizintechnik sowie der Bereich der Haushaltsgeräte.

Gesenkschmieden

Das Gesenkschmiden ist ein Verfahren aus der Gruppe des Umformens. Dort wird es gemeinsam mit dem Walzen, Eindrücken, Freiformen und Durchdrücken der Gruppe des Druckumformens zugeordnet. Nach DIN 8583 ist es ein Druckumformen mit gegeneinander bewegten Formwerkzeugen, den Gesenken. Die zu erzeugende Form ist dabei zumindest teilweise im Gesenk als Negativ enthalten. Als Gesenkschmieden werden dabei alle Schritte bezeichnet, die zur Herstellung von Gesenkschmiedeteilen nötig sind. Dazu gehört auch das Abtrennen der Rohlinge von Halbzeugen, das Erwärmen und Entzundern sowie die Wärme- und Oberflächenbehandlung. Der eigentliche Umformprozess wird als Gesenkformenbezeichnet. Eingeteilt wird es in Gesenkformen mit teilweise umschlossenem Gesenk und Gesenkformen mit ganz umschlossenem Gesenk. Das Gesenkschmieden wird meistens bei Werkstücktemperaturen oberhalb der Rekristallisationstemperatur eingesetzt, als Warmuformung. Manchmal wird es auch bei Raumtemperatur oder bei einer Temperatur knapp unterhalb der Rekristallisationstemperatur eingesetzt. Als Werkstoffe werden häufig Stähle eingesetzt, vor allem Baustähle, Warmarbeitsstähle und nichtrostende Stähle. Ausserdem werden Aluminium- und Magnesiumlegierungen eingesetzt.